Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)

Die Preiselbeere ist ein Zwergstrauch und gehört wie die eng verwandte Heidelbeere zu den Heidekrautgewächsen (Ericaceae).

Preiselbeere

Foto: Kay Sbrzesny

Die Preiselbeere erreicht lediglich Wuchshöhen von 20 cm, in seltenen Fällen auch 30 cm, und ist damit kleiner als die Heidelbeere. Ihre 1 bis 3 cm langen ovalen Blätter sind lederartig verdickt und weisen deshalb eine glänzende Oberfläche auf. Auf der Oberseite sind die meist ganzrandigen, verdickten Blätter dunkelgrün, auf der Unterseite hellgrün. Die weißen oder rosa Glockenblüten sind zu hängenden Trauben angeordnet, in denen sich 5 bis 10 Einzelblüten befinden. Eine Besonderheit der Preiselbeere ist der vierzählige Blütenaufbau, d. h. sie besitzt vier miteinander verwachsene Blütenkronblätter und vier Kelchblätter. Die meisten Arten der Gattung Heidelbeere (Vaccinium) besitzen im Gegensatz dazu fünf verwachsene Blütenkronblätter und die gleiche Anzahl Kelchblätter (fünfzählig). Die roten Früchte der Preiselbeere sind ab September zu sehen.

Die Pflanzenart ist immergrün, wirft also im Winter ihre Blätter nicht ab. Da sie im Zeitraum vor 12000 bis 10000 Jahren im Spätglazial ein wesentlicher Bestandteil der Pflanzenwelt war, wird sie als Kaltzeitzeuge bezeichnet. Zu dieser Zeit war in Sachsen Tundren- und Kältesteppenvegetation vorherrschend.

Bevorzugte Lebensräume der Preiselbeere sind heute saure und sehr nährstoffarme Standorte, wie sie typisch für Sandsteinfelsen und Kieferwälder sind. Häufig wächst sie vergesellschaftet mit der Heidelbeere und kommt in einem ähnlichen Lebensraumspektrum wie diese vor: in Mooren und Moorwäldern, Zwergstrauchheiden, in Gebirgen und sauren, nährstoffarmen Wäldern. Selten bildet sich zwischen der Heidelbeere und der Preiselbeere ein Hybrid, der Bastard-Heidelbeere genannt wird und Merkmale beider Arten aufweist.

Die Preiselbeere kommt im Naturpark auf Sandstein vor, ein Beispielvorkommen ist entlang des Alpenpfades in der Jonsdorfer Felsenstadt zu sehen.

Quellen: /1, /3, /39