Panoramafoto: Kay Sbrzesny
Der Berg Oybin, ein hoher Sandsteinfelsen in Form eines Bienenkorbes, erhebt sich über dem gleichnamigen Ort. Seinen Bekanntheitsgrad verdankt er einer alten Burganlage, die den gesamten Gipfel einnimmt.
Schon im 11./12. Jh. V. Chr. nutzen bronzezeitliche Menschen den eingeschränkt zugänglichen Felsen, um auf ihm eine Siedlung zu errichten. Dies bezeugen Keramikfunde aus der direkten Umgebung des Berges. Rund 1000 Jahre später vermutet man eine spätslawische Nutzung des Geländes.
Im Jahr 1291 wurde die bis dahin errichtete Anlage von der Stadt Zittau zerstört, da sich Raubritter einen Stützpunkt auf dem Felsen errichtete hatten. Aus dieser Zeit stammt auch die erste urkundliche Erwähnung. In den Jahren zwischen 1311 und 1316 erfolgte ein Ausbau der übrig gebliebenen Anlage durch Heinrich von Leipa zu einer wehrhaften Abschnittsburg, um zwei über den Pass des Gebirges verlaufende Handelswege zu sichern. Unter Kaiser Karl V. erfolgten in der zweiten Hälfte des 14. Jh. weitere Baumaßnahmen. Er ließ das Kaiserhaus errichten und stiftete ein Kloster für den Orden der Cölestiner. Bis Anfang des 16. Jh. lebten nun Burg und Kloster miteinander, bis durch die Wirren von Reformation und Gegenreformation in der 1. Hälfte des 16. Jh. das Kloster aufgelöst wurde. Im Jahr 1577 beschädigte ein Blitzschlag die Anlage schwer und 1681 brach auch noch ein Stück des Felsens ab und riss einen Teil der Anlage mit in die Tiefe.
Eine neue Blüte erlebte die alte Burg während des 19. Jahrhunderts. Bekannte Maler der Romantik, wie z.B. Caspar David Friedrich nutzten die von der Natur zurückeroberte Ruine als Motiv und verhalfen ihr so zu neuem Bekanntheitsgrad. In Folge dessen wurde die Anlage vom Schutt befreit und wieder zugänglich gemacht.
Zur Zeit des 2. Weltkrieges erlebte die Burg noch einmal schlechte Zeiten und verfiel trotz notdürftiger Erhaltungsmaßnahmen weiter. In diese Zeit fällt auch die Rettung des großen Zittauer Fastentuchs, welches in der Zittauer Kreuzkirche ausgestellt wird.
Heute findet man in der Anlage (nach dem man seinen Eintritt bezahlt hat) neben dem alten Gemeindefriedhof eine Gaststätte und ein Museum. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der begehbare Kirchturm, die alte Zisterne sowie verschiedene romantische Ecken, die es zu erkunden gilt.
Auch hat man eine sehr schöne Aussicht auf den Ort Oybin und die ihn umgebenden Berge.
Foto: Kay Sbrzesny
Die Burg ist von November bis März von 10:00 bis 16.00 Uhr und von April bis Oktober von 9:00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Das Auto stellt man am besten in Oybin ab und erklimmt den Berg zu Fuß. Hier gibt es sowohl die Möglichkeit an der Bergkirche entlang die Treppen zu nehmen als auch den weniger beschwerlichen Ritterweg zu gehen. Wer sich lieber fahren lassen möchte kann zwischen Karfreitag und Oktober auf den Gebirgs-Express zurückgreifen.
Quellen: /3, /29