Stängellose Silberdistel (Carlina acaulis ssp. acaulis)
Die zur Familie der Korbblütengewächse zählende Stängellose Silberdistel ist eine krautige, mehrjährige Pflanze, deren Stängel so kurz ist, dass man ihn kaum als solchen wahrnimmt. Dennoch kann die Pflanze bis zu 40 cm hoch werden. Die in einer Rosette angeordneten Laubblätter sind fiederschnittig und stachelig gezähnt. Sie können eine Breite von 8 cm erreichen. Hauptaugenmerk liegt auf der bis zu 11 cm großen Blüte. Diese besteht aus den Laubblättern ähnlichen äußeren Hüllblättern, inneren Hüllblättern aus langen, weißen Zungenblüten sowie 100 weißlich-rötlichen Röhrenblüten in der Mitte des Körbchens. Eine Besonderheit ist, dass die inneren Hüllblätter zur eigentlichen Blütezeit meist schon abgestorben sind.
Foto: Kay Sbrzesny
Die sehr lichtbedürftige Pflanze lebt auf basenreichen, stickstoffarmen Böden und ist eine typische Art der Halbtrocken- und Magerrasen.
Im Naturpark stellt sie eine Besonderheit dar, da sie vor allem in der Oberlausitz sehr stark zurückgegangen ist.
Im Land Sachsen ist die Silberdistel vom Aussterben bedroht. Nach BNatSchG zählt sie zu den besonders geschützten Arten und darf nicht beschädigt, gepflückt oder ausgegraben werden.
Ihre Fähigkeit, bei bevorstehendem Regen die äußeren Hüllblätter zu schließen, um so die innen liegenden Röhrenblüten zu schützen, brachte ihr den Spitznamen „Wetterdistel“ ein. Es gibt jedoch noch eine andere Wetterdistel, die Golddistel, mit der die Silberdistel nicht zu verwechseln ist. Wie viele andere Pflanzen wird sie in der Naturmedizin verwendet. Hier ist es die Wurzel, aus der u.a. Grippemittel hergestellt werden.
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